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Veröffentlichungspflicht und Dissertationsverzeichnisse in Deutschland

Sind Dissertationen geschrieben, verschwinden sie nicht in den Schubladen und werden nie wieder gesehen. Im Gegenteil, für Dissertationen gilt die sogenannte Veröffentlichungspflicht. Das bedeutet, dass Dissertationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müssen. Damit ist die Publikation der Dissertation integraler Bestandteil des Promotionsverfahrens. Denn erst wenn die Dissertation veröffentlicht worden ist, ist das Promotionsverfahren abgeschlossen und der Doktortitel kann verliehen und getragen werden.

Die Veröffentlichung einer Dissertation ist nicht nur eine weitere Hürde auf dem Weg zum Doktortitel, sondern auch nützlich und wichtig für zukünftige wissenschaftliche Arbeiten. Dahinter steckt der Gedanken, die neusten Erkenntnisse, Ergebnisse und Theorien einem breiten Publikum zugänglich zu machen, damit andere Forscher, Akademiker und Doktoranden auf ihrer Grundlage weiterarbeiten und forschen können. Denn auch aus Dissertationen dürfen Studierende, Forschende und Wissenschaftler zitieren, um ihre eigenen wissenschaftlichen Standpunkte zu untermauern. Damit sie dies jedoch können, müssen sie Zugang zu den verschiedenen Dissertationen haben und wissen, wo diese überhaupt zu finden sind.

Dissertationsverzeichnisse in Deutschland

Wenn du nach einer oder mehreren Dissertationen suchst, solltest du wissen, dass es zwei Möglichkeiten gibt, diese zu publizieren. Die klassische Variante, die Dissertation zu veröffentlichen, ist, sie zu drucken und sie als Buch herauszubringen. Doktoranden und Doktorandinnen haben dabei die Wahl, ihre Dissertation in Eigenregie, also im Eigenverlag, zu publizieren, oder sich an einen Fachverlag zu wenden. Während das Drucken der Dissertation im Eigenverlag recht günstig sein kann, kann die Publikation über einen Fachverlag eine ziemlich teure Angelegenheit werden. Deshalb solltest du dich vorab erkundigen, welche Leistungen Fachverlage neben der Publikation erbringen.

Die sicherlich günstigere Variante, der Veröffentlichungspflicht nachzukommen, ist, die Dissertation online zu publizieren. Dadurch wird nicht nur Geld gespart, sondern auch Zeit. Außerdem lässt sich online ein viel größerer Leserkreis erreichen. Je nachdem, auf welche Weise eine Dissertation veröffentlicht worden ist, lässt sie sich dann entweder in den Verzeichnissen der gedruckten Dissertationen oder in den Verzeichnissen der elektronischen Hochschulschriften finden.

Beispiele einiger Dissertationsverzeichnisse in Deutschland

In den lokalen Katalogen der einzelnen Hochschulbibliotheken sind die Dissertationen verzeichnet, die vor Ort zu finden sind. Sollte eine bestimmte Dissertation dort nicht zu finden sein, kannst du sie dir über die Möglichkeit der Fernleihe beschaffen. Jedoch solltest du bedenken, dass es einige Zeit in Anspruch nimmt, bis eine Dissertation von einer anderen Hochschule geliefert wird.

Verzeichnet sind alle Dissertationen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Du findest Sie, indem du im Suchfeld „Hochschulschriftenvermerk“ den Befehl „diss“ eingibst. Um deine Suche einzuschränken und zu konkretisieren, kannst du den gewünschten Hochschulort und Titelwörter hinzufügen. Ältere Dissertationen jedoch, die vor 1945 entstanden sind, sind im Jahresverzeichnis der deutschen Hochschulschriften aufgeführt.

Es kann aber auch sein, dass Dissertationen online veröffentlicht worden sind. In diesem Fall sind sie für dich direkt und von zu Hause aus zugänglich. So kannst du die gewünschten Dissertationen ganz einfach von sogenannten Dokumentenservern herunterladen. Suchst du Dissertationen, um mit diesen zu arbeiten, kannst du unter anderem auf folgende Anbieter zurückgreifen: MIAMI: Münstersches Informations- und Archivsystem für multimediale Inhalte, BASE – Bielefeld Academic Search Engine, Datenbank-Infosystem (DBIS) Dissertationsverzeichnis, dissonline.de und das Verzeichnis deutscher Repositorien.