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Dissertation und Doktorarbeit – Was ist der Unterschied?

Der höchste akademische Grad, den du in Deutschland erwerben kannst, ist der Doktortitel. Er kann in vielen verschiedenen Fachgebieten erreicht werden und intensiviert die bisher erworbenen fachlichen und persönlichen Kompetenzen. Der Weg zum Doktortitel ist lang und es braucht viel Disziplin, Ausdauer und Fleiß, um ihn erfolgreich zu gehen. Wenn du darüber nachdenkst, diesen Weg zu einzuschlagen, musst du einen hervorragenden Master-, Diplom- oder Magisterabschluss mitbringen. Auch mit einem sehr guten Staatsexamen kann der Doktortitel in Angriff genommen werden.

Allerdings ist nicht nur die Abschlussnote für die Bewerbung um eine Doktorandenstelle an einem Lehrstuhl oder einen Platz in einem Graduiertenkolleg entscheidend. Ausschlaggebend sind auch deine Motivation und das Thema, dem du dich in deiner Doktorarbeit widmen möchtest.

Die Doktorarbeit ist eine große Hürde, die gemeistert werden muss, bevor der Doktortitel verliehen werden kann. Im Durchschnitt dauert das Schreiben einer Doktorarbeit viereinhalb Jahre. Die tatsächliche Dauer kann jedoch von Fachbereich zu Fachbereich stark variieren. Geht es um den Erwerb des Doktortitels, ist auch oft von einer Dissertation die Rede. Dass beide Begriffe simultan genutzt werden, hat schon des Öftern zu Verwirrungen geführt. Kein Wunder also, dass auch im Internet auf verschiedenen Portalen die Frage, ob es einen Unterschied zwischen einer Dissertation und einer Doktorarbeit gibt, kursiert.

Eine Dissertation ist eine Doktorarbeit und eine Doktorarbeit ist eine Dissertation

Der Begriff Dissertation stammt aus dem Lateinischen. Abgeleitet wurde er zum einen vom Substantiv dissertatio, das ins Deutsche übersetzt so viel wie Erörterung bedeutet. Zum anderen ist der Begriff Dissertation auch auf das lateinische Verb dissertare zurückzuführen, das erörtern und besprechen bedeutet. Und was tun Doktorandinnen und Doktoranden in ihren Doktorarbeiten? Sie erörtern und besprechen ein bestimmtes Thema auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau! Demnach ist die Doktorarbeit nichts anderes als das deutsche Wort für den aus dem Lateinischen stammenden Begriff Dissertation. Eine Dissertation ist also eine Doktorarbeit und andersherum.

Welche Möglichkeiten gibt es, zu dissertieren beziehungsweise die Doktorarbeit zu schreiben?

Wenn du dissertierst, schreibst du eine Doktorarbeit. Im Prinzip hast du dafür zwei Möglichkeiten. Entweder du wirst als Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Lehrstuhl tätig oder du bewirbst dich an einem Graduiertenkolleg um einen Platz. Entscheidest du dich für die erste Variante, schreibst du an deiner Dissertation und sorgst gleichzeitig für dein finanzielles Auskommen durch deine Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Möchtest du diesen Weg gehen, brauchst du einen Doktorvater oder eine Doktormutter. Diese gewinnst du, indem du sie von dir und deinem wissenschaftlichen Vorhaben überzeugst.

Willst du deine Dissertation oder deine Doktorarbeit hingegen lieber an einem Graduiertenkolleg schreiben, fokussierst du dich als Teil eines Forschungsprogramms auf ein bereits festgelegtes Thema. Du kannst dir dein Doktorarbeitsthema also nicht selbst aussuchen. Ein weiterer Unterschied ist, dass du nicht von einer Doktormutter oder einem Doktorvater betreut wirst, sondern gleichzeitig von mehreren Wissenschaftlern. Auch musst du dich nicht um deine finanzielle Absicherung sorgen, da die Teilnehmer eines Graduiertenkollegs ein Stipendium erhalten. Eine weitere Möglichkeit, die Doktorarbeit abzulegen oder eine Dissertation zu schreiben, bietet dir ein Promotionsstudiengang. Dieser ähnelt einem Studium, in welchem du einen festen Stundenplan hast und Credit Points erwerben musst.